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Weinernte an der Mosel - Höhepunkt eines Weinjahres


Die Winzer arbeiten das ganze Jahr über auf die Weinernte hin. Wann die Weinlese erfolgen kann, hängt von der Art der Trauben ab. Die ersten Trauben sind zumeist Ende September erntereif. Viele Faktoren entscheiden über den Zeitpunkt, die Menge und die Qualität der Weinernte. 


Trauben gewinnen umso mehr Aroma und Fruchtzuckergehalt, je länger sie reifen. Die Weinernte erfolgt in mehreren Durchgängen. Die Winzer selektieren die Trauben nach Reifegrad. Mitunter erstreckt sich die Weinlese bis in den November hinein.

Weingläser

Zeitpunkt für die Weinernte erkennen – Reifegrad der Trauben


Von der Blüte der Reben bis zur Weinernte vergehen ungefähr 100 Tage. An verschiedenen Merkmalen erkennen Winzer den Reifegrad der Trauben. Eine wichtige Rolle spielt die Sorte. Müller-Thurgau ist eine der frühesten Sorten. Daran schließen sich Burgunder-Sorten an. Riesling ist zumeist Mitte Oktober reif. 


Eine gleichmäßige Farbe der Trauben und elastisches Fruchtfleisch sind bereits wichtige Indizien für die Reife. Winzer prüfen auch den Geschmack der Beeren und den Zustand der Kerne. Die Traubenkerne müssen braun sein und sich vom Fruchtfleisch lösen. Um das zu erkennen, zerdrücken Winzer die Beeren zwischen den Fingern.
 


Säure- und Fruchtzuckergehalt als Faktoren für die Weinernte


Die Maßeinheit für den Fruchtzuckergehalt der Trauben ist Grad Oechsle, benannt nach dem Physiker und Apotheker Ferdinand Oechsle. Winzer messen den Fruchtzuckergehalt der Trauben täglich, wenn sie die ersten Anzeichen von Reife aufweisen. Sie verwenden dazu ein Refraktometer. Auf die Messplatte des Refraktometers tropft der Winzer eine geringe Menge Saft aus der Beere. Er erkennt anhand der Lichtbrechung des Saftes die Reife in Grad Oechsle. 


Mit dem Reifebeginn der Trauben nimmt deren Säuregehalt ab. Die Trauben beginnen mit der Zuckersynthese. Haben die Trauben ihren höchsten Zuckergehalt erreicht, können sie noch Farb-, Gerb- und Aromastoffe bilden. Für Winzer ist vor allem bei Rotwein wichtig, die Trauben nicht zu früh zu ernten. Bei einer zu frühen Ernte kann der Rotwein aufgrund der Tannine unreif oder sauer schmecken. 


Etwas anders sieht es bei Weißwein aus. Nicht immer entscheidet der Fruchtzuckergehalt über den Zeitpunkt der Weinernte. Bei Weißwein ist auch ein harmonischer Säuregehalt wichtig für den Geschmack. Eine zu späte Ernte führt zu unharmonischen und einseitig alkohollastigen Weinen.

Weinernte

Ablauf der Weinernte


Erfüllen die Trauben alle wichtigen Kriterien für die Reife, kann die Weinernte beginnen. Die meisten Winzer ernten ihre Trauben in den Morgenstunden oder sogar in der Nacht. Da die Temperaturen dann niedriger als am Mittag oder Nachmittag sind, besteht nicht die Gefahr einer unerwünschten vorzeitigen Gärung. Bei Wärme beginnen die auf den Trauben befindlichen wilden Hefen zu arbeiten. Der Gärungsprozess setzt ein. 


Die Weinernte muss zügig erfolgen. Bleiben die Trauben zu lange an den Reben, verlieren sie an Säure.


 

Selektive Weinernte in mehreren Durchgängen


In den Steillagen des Mosel-Gebietes erfolgt die Weinernte häufig selektiv. Winzer wählen die Trauben nach Reifegrad aus. So ist eine hochwertige Qualität des Weins gesichert. Bei einer Weinprobe können Sie sich von den verschiedenen Weinen überzeugen. 


Gesunde Trauben bleiben noch einige Tage oder Wochen länger an den Reben, um einen optimalen Zucker- und Säuregehalt zu entwickeln. Für hochwertige trockene und feinherbe Weine verwenden die Winzer nur gesunde und vollreife Trauben.
Schieferboden bietet optimale Bedingungen für die Qualität der Trauben. 


Von der Edelfäule Botrytis befallene oder eingetrocknete Beeren verleihen aromatischen, natursüßen Weinen ihren Geschmack. Winzer selektieren diese Trauben bei der Weinlese.


 

Weinernte von Hand mit Traubenscheren


Die Weinernte von Hand erfolgt selektiv, um die besten und reifsten Trauben zu wählen. In steilen Lagen ist die Weinlese mit dem Traubenvollernter nicht möglich. Winzer verwenden eine Traubenschere und einen Traubenleseeimer. Ein solcher Eimer ist breit und hat ein Fassungsvermögen von ungefähr 15 Litern.



Traubenvollernter für die Weinernte


Ein Traubenvollernter ist ein kleines technisches Wunderwerk. Die Räder dieser Lesemaschine lassen sich je nach Höhe und Neigung des Geländes unabhängig voneinander einstellen. Der Vollernter fährt durch die Rebzeilen und versetzt die Reben in Schwingungen. Die reifen Beeren fallen in den Bunker der Lesemaschine. Unreife und unterentwickelte Beeren verbleiben an den Weinstöcken.



Transport der Trauben nach der Weinernte


Bei der Ernte von Hand leeren die Winzer die Eimer auf einen Traubentransporter, die sogenannte Rolle. Auch die Beeren aus dem Bunker der Lesemaschine gelangen auf die Rolle. Die auf der Rolle befindlichen sauberen Planen verhindern, dass Saft beim Transport verloren geht. 


Sind die Trauben im Weingut angekommen, gelangen sie von der Rolle in die Traubenwanne. Nun können die Winzer sie verarbeiten.


Weinernte als Höhepunkt eines Weinjahres


Die Weinernte ist der Höhepunkt und der Abschluss eines Weinjahres. Sie erstreckt sich über mehrere Wochen. Bei einem Urlaub auf dem Weingut können Sie sich ein Bild von der Weinlese machen. Sie erfahren mehr darüber und können den Winzern bei der Arbeit zuschauen.

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